Historische Rosen - ein Überblick

Die historischen Rosen sind in verschiedene Rosenklassen eingeteilt.

Gallica Rosen - Rosa gallica

Vom Namen her möchte man meinen, sie seien die einheimischen Rosen Frankreichs, aber auch sie sind ein Überbleibsel des untergegangenen römischen Reiches. Sie wurden in Klostergärten für medizinische Zwecke angebaut. Genetisch gehören sie zu den Hundsrosen (Rosa canina) und lieben warme, eher kalkarme trockene Standorte. Sie treiben gerne Wurzelausläufer und in kleinen Gärten tut man gut daran, sie im Zaum zu halten. Ihre Blüten sind meist einfach oder leicht gefüllt von hellrosa bis dunkelpurpur.

Alba Rosen - Rosa alba

Alba Rosen wurden schon von Griechen und Römern kultiviert und wurden schon im 11. Jahrhundert in Deutschland erwähnt. Sie entstanden aus Kreuzungen zwischen Rosa canina und Rosa damascena. Ihr Wuchs ist kräftig, das Laub gesund und die Pflanzen sind sehr frosthart. Sie gedeihen auch in halbschattigen und rauen Lagen. Manche wachsen so stark, dass man sie auch als Kletterrosen verwenden kann. Die Blütenfarbe beschränkt sich auf weiss und zarte Rosatöne und die Blüten duften angenehm, so dass sie früher auch zur Ölgewinnung angepflanzt wurden.

Centifolia Rosen - Rosa centifolia

Die Centifolien, die 'Hundertblättrigen' sind als Kreuzung aus europäischen Wildrosen um 1700 in Holland entstanden. Ihre üppigen, stark gefüllten Blüten findet man in Stillleben flämischer Maler wie Ambrosius Bosschaert, weswegen sie auch die 'Malerrosen' genannt werden. Sie sind auch die typischen Rosen der Bauerngärten und sie werden gerne zur Herstellung von Rosenkonfitüren, Rosenwasser und in der Kosmetik genutzt. Ihr Wuchs ist kräftig wie Rosa gallica, eine der Elternsorten und sie zeichnen sich durch eine gute Winterhärte aus. Eine Untergruppe der Zentifolien sind die Moosrosen.

Damascena Rosen - Rosa damascena und Rosa damascena bifera

Die Damascena Rosen gehören wohl zu den ältesten Zuchtrosen und stammen vermutlich aus Persien. Sie wurden im antiken Griechenland kultiviert und waren schon vor 3000 Jahren auf der Insel Samos bekannt. Sie zeichnen sich durch ihren typischen schweren Duft und die gute Frosthärte aus. Viele Damascena Rosen verwendet man in der Küche und zur Ölgewinnung. Man unterscheidet sommerblühende Sorten und herbstblühende Sorten (Rosa damascena bifera) , die wohl von verschiedenen Elternsorten abstammen.

Portland Rosen - Rosa portlandica

Die Portland-Rosen gehören zu den alten Rosen und sind wohl aus einer Kreuzung zwischen einer Gallica-Rose und einer Damascena-Rose entstanden. Ihre besondere Eigenschaft war bei ihrer Einführung, dass sie bis in den Herbst laufend nachblühen. Die erste Portlandrose 'Duchess of Portland' soll um 1775 in Italien entdeckt worden sein. Sie duften stark und süsslich und sind recht gesund. Sie wachsen als aufrechte Strauchrosen und sind auch für Anfänger geeignet.

Bourbon Rosen - Rosa bourbonica

Ihr Name kommt von der ile de Bourbon neben Madagaskar, wo die Siedler ihre Felder mit Rosenhecken eingrenzten. Von dort fand ein Sämling aus einer Kreuzung zwischen Damascena und China Rose den Weg nach Europa. Sie blühen lange vom Sommer bis in den Herbst, haben grosse kugelige gefüllte Blüten und einen klassischen Wuchs.

Remontant Rosen - Rosa hybrida bifera

Die Remontant Rosen waren die ersten öfterblühenden Rosen und gehören eigentlich schon zu den modernen Rosen. Botanisch heissen sie Rosa hybrida bifera und sie sind vorwiegend in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden. Sie waren sehr beliebt, weil sie schöne grosse Blüten, ähnlich wie die später entstandenen Teehybriden haben und im Herbst noch einmal blühen. Es sind durchweg Strauchrosen, zum Teil mit kräftigem Wuchs und sie eignen sich gut für die Hintergrundbepflanzung, für eine Hecke oder als Einzelpflanze im Garten.