Rosen

BioRosen - geht das?

Rosen kann man auch biologisch kultivieren. Wir sind wohl eine der wenigen BioGärtnereien in der Schweiz, die im eigenen Betrieb Bio-Rosen vermehrt. Deswegen dürfen unsere Rosen die Bio Suisse Knospe mit schweizer Fahne tragen. So können Sie sich sicher sein, dass Sie die Rosenblüten ohne Bedenken in der Küche verwenden können, vorausgesetzt, Sie behandeln die Rosen in Ihrem Garten nicht selber mit Gift...

Wie man zum Rosenliebhaber wird

Begonnen hat alles mit Rose de Resht und Jacques Cartier, die wir gepflanzt haben, um die Blüten zu ernten und davon Sirup und Gelee herzustellen.
Und weil uns die Rosen mit ihrem Duft und der Schönheit der Blüten so fasziniert haben, begann ich vor vielen Jahren damit, Rosen zu sammeln und zu vermehren.
Dabei bin ich meistens dem Duft gefolgt und der wilden Schönheit der Blüten und so haben wir inzwischen ein grosses Sortiment an historischen Rosen und auch einige moderne Rosen haben den Weg zu uns gefunden.
Dabei sind besonders auch die Rosen des Züchters Franz Wänninger zu erwähnen, der mir erlaubt hat, seine Rosen zu vermehren.

Historische Rosen

Schon die Römer kultivierten die ersten Rosen in Mitteleuropa, die sie aus dem vorderen Orient mitgebracht hatten. Auch die alten Griechen pflanzten schon Rosen an, um das kostbare Rosenöl zu gewinnen. Aber die Heimat der Rosen war Persien. So wurde auch die Rosa gallica, die Apothekerrose von den Kreuzrittern nach Europa gebracht. Aus den mitteleuropäischen Wildformen wie Rosa canina, Rosa rubiginosa, Rosa glauca, Rosa pimpinellifolia, Rosa pendulina, Rosa villosa und anderen entstanden durch spontane Kreuzungen mit alten Damaszenerrosen die ersten Rosensorten. Die alten europäischen Wildrosen waren alle nur einmalblühend. Erst eine Kreuzung mit einer herbstblühenden Damaszenerrose brachte die ersten remontierenden Sorten hervor. Schliesslich kamen auch Rosen aus China nach Europa und aus der Kreuzung zwischen europäischen Rosen und einer Chinarose entstand 1867 die erste Teehybride 'La France', Gouillot fils FR 1867. Alle Rosen, die vor diesem Zeitpunkt entstanden sind oder die danach nur aus alten Sorten gezüchtet wurden, bezeichnet man daher als historische oder alte Rosen. Teehybriden und ihre Abkömmlinge hingegen als moderne Rosen.

Moderne Rosen

Als moderne Rosen bezeichnet man alle Rosen, die aus Kreuzungen mit Teehybriden und den daraus entstandenen Sorten gezüchtet wurden. Die erste moderne Rose entstand 1867. Es war die "La France", die von Jean-Baptiste Guillot gezüchtet wurde. Die heutigen modernen Rosensorten haben eine Vielzahl von Elternsorten und man kann sie nicht mehr den ursprünglichen Rosenklassen zuordnen und so klassifiziert man die modernen Rosen eher nach ihrem Wuchscharakter (Strauchrosen, Beetrosen, Kletterrosen, Rambler) oder benennt eine Rosenklasse nach einem Züchter, der eine neue Artvon Rosen kreiiert hat (Lambertiana, Pernettiana, Noisetteiana, Kordesii)

Wurzelechte Rosen

Schon in alter Zeit hatten die Rosenzüchter bemerkt, dass sie Rosen nicht über die Samen sortenrein vermehren konnten. Deswegen wurden die historischen Rosen alle mit Steckhölzern vermehrt. Dabei konnte man von einem Rosenstock vielleicht 5 bis 15 Steckhölzer schneiden und das Anwachsergebnis war manchmal nicht sehr befriedigend. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren Rosen ohnehin eher den wohlhabenden Gartenbesitzern vorbehalten.

Eine revolutionäre Erfindung

Im Jahre 1849 übernahm Jean Baptiste André Guillot Fils die Rosengärtnerei seiner Vaters Jean Baptiste Guillot, genannt "Pere Guillot", bei Lyon (F) und erfand, erst 22-jährig, die Technik der Okulation in den Wurzelhals einer Wildrose. Das brachte ihm die Anerkennung der Rosenzüchter auf der ganzen Welt ein. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts die Nachfrage nach Rosen sprunghaft anstieg, begannen viele Rosenschulen, diese Technik anzuwenden, denn sie konnten nun aus jedem einzelnen Auge eine neue Rosenpflanze produzieren. Die Wildlingsunterlagen konnte man leicht durch Aussaat vermehren.

Der Preis des Neuen

Man wählte als Unterlage stark wachsende Sorten, die schon nach einer Vegetationsperiode kräftige Pflanzen hervorbrachten. Manche schwächerwachsende Rosensorte wuchs auf der Unterlage kräftiger und andere starktriebige Rosensorten wurden in der Wuchskraft gemildert, so dass man einheitlichere Pflanzen bekam. Den Kunden gefiel das auch. Allerdings waren die veredelten Rosen nicht so langlebig wie die wurzelechten Rosenstöcke, die leicht mal hundert Jahre als werden konnten, während die veredelten Rosen eine Lebenserwartung von 30-40 Jahren haben. Auch wenn in einem strengen Winter die Rose bis auf die Veredlungsstelle zurückgefroren ist, treibt nur noch der Wildling aus und die Edelsorte ist verloren. Das war den Rosenschulen jedoch nicht unrecht, konnten sie doch wieder neue Rosenstöcke verkaufen. Sie ersparten sich auch die langwierige Arbeit, wurzelechte Rosen aus Steckhölzern zu produzieren und allmählich geriet diese Vermehrungstechnik in Vergessenheit.

Zurück zu den Wurzeln

Im besten Sinne dieses Spruchs habe ich nun wieder begonnen, wurzelechte Rosen zu produzieren. Allerdings vermehre ich die Rosen nicht nur wie früher mit Steckhölzern, die in der Vegetationsruhe in den Boden gesteckt werden, sondern auch mit Grünstecklingen. Heute bieten sich mir viele Möglichkeiten, die man früher nicht oder nur mit sehr viel Aufwand realisieren konnte. Ich habe ein Gewächshaus, das eine konstante Temperatur halten kann und ich kann darin die Luftfeuchtigkeit mit Sprühnebel auf einem hohen Niveau halten. Durch die gleichmässige Temperatur und die hohe Luftfeuchte beginnen die Stecklinge an der Schnittfläche Kallus zu bilden. Aus dem Kallus entwickeln sich erste kleine Wurzeln, die dann die Versorgung des Stecklings übernehmen. So entstehen neue wurzelchte Rosenjungpflanzen.

Vorteile und Nachteile der wurzelechten Rosen

Rosen sind auf eigener Wurzel erheblich langlebiger als veredelte Rosen. Selbst wenn in strengen Wintern alle oberirdischen Triebe zurückfrieren, würde die Rose aus ihren Wurzeln wieder sortenrein austreiben. Und weil sie keine Wildlingsunterlage haben, können auch keine wilden Triebe entstehen. Bei älteren Rosenstöcken können sich Ausläufer der wurzelechten Rose bilden, die genauso Triebe der Edelsorte sind. Man kann sie leicht abstechen, wenn die Rose eher einen beschränkten Raum zur Verfügung hat. Andererseits kann auch das in einer Rosenhecke oder bei genügend Platzangebot von Vorteil sein.
In den Anfangsjahren ist die Entwicklung der wurzelechten Rosen etwas langsamer, weil ihnen der Schub durch die Wildlingsunterlage fehlt. Nach einigen Jahren haben sie das aber locker wieder aufgeholt.

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